Bilder des täglichen Lebens

Ausgangspunkt meiner zeichnerischen Arbeit sind immer eigene fotografische Schnappschüsse, die ebenso mein Privatleben, meinen gewöhnlichsten Alltag abbilden können, wie auch ganz spezielle Momente (Reisen, Veranstaltungen, politische Ereignisse etc.). Ausgewählte Fotos zeichne ich mit einem elektronischen Stift am Computer nach. Im Verlauf dieser Arbeit entdecke ich die verschiedensten Dinge in einem Bild, gleichzeitig verändert sich auch mein Verständnis der abgebildeten Realität und mein Gefühl für sie. Sind die Umrisse gezeichnet, drucke ich Zeichnungen auf A4-Papier aus und koloriere sie mit Aquarellfarbe. Diese Bilder scanne ich dann wieder ein, um sie je nach Verwendungszweck in unterschiedlichen Grössen auszudrucken. Meine Bilder durchlaufen so verschiedene Stadien und Medien – einige sind eher technischer Natur, andere sind reines Handwerk, manche Schritte sind eher objektiv, andere stärker subjektiv bestimmt. Infolge dieses Arbeitsprozesses sind meine Bilder ebenso Reproduktionen wie sie Originale sind, Unikat und Multiple in einem. Ich verstehe meine Arbeit als eine Untersuchung an der Realität und als ein Versuch, eine Haltung meiner Umwelt gegenüber zu entwickeln. Zeichnen ermöglicht ein Innehalten
– es bedeutet eine Verlangsamung, wie wenn man auf einem Rollband stehen bleibt. Das Lebensgefühl verändert sich durch die Wahrnehmung dieser Erinnerungsstrecke.

Zeitraum: seit 2007