Pourqouoi la mer n’est jamais à la gare

Siebdruck für UNIvers

Idee mit Abendschule.biz ( Elia Malevez und Rahel Lüchinger)

UNIvers_new-en-dt

Gedichte – still gelesen, laut rezitiert – sind out.
Poesie – auf Festivals, im Wettstreit, als Prädikat – ist in.
Allem wird irgendwie poetische Wirkung attestiert,
poiesis als schöpferische Kraft jedoch selten gemeint.
Genau dieses Hervorbringen ungeahnter, unerwarteter
visueller Schöpfungen mit all unseren modernen und
experimentellen Möglichkeiten hatte der chilenische
Künstler und Poet, Guillermo Deisler, aber im Sinn,
als er 1987 die Einladung in die Welt sandte für das
Portfolio UNI/vers(;) – peacedream-Projekt,
das fünfunddreißig Ausgaben mit Beiträgen aus der
ganzen Welt füllte bis zu seinem frühen Tod 1995
(www.guillermodeisler.cl).
Die Überfülle an Worten und Bildern unserer Tage ist
ohne Zweifel eine neue Herausforderung für visuelle
und experimentelle Poesie.
Deshalb hier und jetzt eine neue Einladung:
Es gilt erneut Hand anzulegen,
die Handschrift zu aktivieren,
digital aufgelöste Bilder und
Schriftzeichen zu prüfen, zu
zerlegen, ihren Kern ausfindig
und begreiflich zu machen,
Bedeutungen zu offerieren …
Alle experimentellen poetischen
Verfahren sind angemessen,
solange sie Originale erzeugen.
Bitte sende eine Arbeit in 60 gleichen Blättern,
jedes im Format 15 x 21 cm und signiert.
Sind 40 Beiträge eingetroffen und sortiert in
der Reihenfolge ihres Eintreffens, erscheint die
erste Ausgabe in 60 handgefertigten Mappen.
Jede/r der 40 Beteiligten erhält ein Exemplar –
20 gehen an Bibliotheken und Museen.
Das Thema der ersten Ausgabe:
entwurzelt – verschoben – verorten

Das Projekt initiiert hat Karla Sachse, Berlin
AMARCORD Berlin wird das Portfolio herausgeben.