Lodypop

Zu Beginn der Performance wird dem Publikum der Titel „Lodypop“ erklärt: „lod“ heisst „Leistung ohne Druck“, „pop“ steht für „Projekte ohne Panik“ und „y“ heisst „und“ auf Spanisch. Für diesen Prolog teilen wir das Denken und das öffentliche Sprechen auf. Das heisst, die eine denkt, formuliert und flüstert der anderen Worte ins Ohr. Die andere spricht laut aus, was sie simultan hört. In einem zweiten Teil werden verschiedene akrobatische Posen für zwei Körper präsentiert, wobei Andrea Saemann als Sockel fungiert und das Szepter führt. Im Dunkeln gibt sie Anweisungen wie: «Dreh dich zum Notausgang“ , „Umgreife mit deinen Händen mein Schienbein“, „Stütz dich ab“, „Die Arme senkrecht“, „Gib mir deine Fussgelenke in meine Hände“, „Versuch dabei mit deinem ganzen Körper eine waagrechte Linie zu bilden» etc. Ich versuche, ihre Befehle so gut wie möglich in akrobatische Figuren umzusetzen. Sobald ich die Form halte, sagt Andrea Saemann «lody», ich antworte mit «pop» und das Licht geht an. Während wir die Position möglichst unbewegt und nach Möglichkeit mit einem Lächeln halten, singt Marcel Forrer einen Popsong und begleitet sich dabei selbst auf einer Bratsche, die er wie eine Gitarre spielt. Dann geht das Licht aus und wir bereiten – wieder im Dunkeln – die nächste Stellung vor. Im letzten Teil inszenieren wir einen Flug. Andrea Saemann liegt auf dem Rücken und lässt mich auf ihren Füssen wie einen Flieger durch die Luft schweben. Dieser Flug wird zusätzlich per Video auf eine Gedankenwolke aus Pappkarton projiziert, die über uns in der Luft hängt. Der Beweis ist erbracht: Der Traum vom Fliegen funktioniert. Auch in der Dekonstruktion.

Performance gemeinsam mit Andrea Saemann
I Need You Centre PasquArt in Biel 2005
Musik: Marcel Forrer