Jack Indurian

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Unterschiedliche Medien gehen unterschiedlich mit der Zeit um. Während die Digitalfotografie alles schnell und genau erfassen kann, funktioniert die Lochkamerafotografie wie ein Zeitraffer, in dem alles Bewegte verschwindet und nur das sichtbare Spuren hinterlässt, was statisch und ruhig ist. Eine selbstgebaute Lochkamera fotografiert während ungefähr bis zu 5 Minuten das Monument. Einen Meter hinter ihr steht eine digitale Fotokamera, die das Gerät vor sich filmt – und damit natürlich gleichzeitig auch Mensch und Tier, die sich vor dem Sujet befinden . Während alles bewegte im Detail sichtbar ist, nimmt dies die Lochkamera höchstens als Lichtspuren wahr. Damit entspricht die Lochkamera eher dem historischen, ewigen Anspruch des Monuments, während die digitale Technik der Alltagserfassung dient und das Sujet im Digitalfilm unser Interesse wesentlich weniger zu fesseln vermag. Dank seinen durch die Technik bedingten Mängel bekommt das Lochkamerabild eine Aura, die der digitalen Filmerei fehlt. Man kann so einen Ort auf zwei Arten bildlich erfassen, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Zeitraum: seit 2013
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